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Spatenstich für Fernwärme

Heute fiel der Startschuss für Bundorfs emissionsfreies Fernwärmenetz, das genossenschaftlich betrieben werden soll. Der für die Fernwärmeversorgung notwendige Strom wird komplett aus dem Bundorfer Solarpark bezogen. Damit schafft MaxSolar gemeinsam mit EGIS ein „zero emission concept" für die Wärmeerzeugung.

Die Energiegenossenschaft EGIS eG hat für die Errichtung des Fernwärmenetzes eine Betreibergesellschaft gegründet, die mit Bürgereinlagen finanziert wird. Die Investitionssumme für das Projekt beträgt 3,6 Mio. Euro inkl. des Anteils am Solarpark, der das Fernwärmenetz speist. „Das Geld fließt in den Aufbau eines CO2-neutralen Wärmenetzes, das aus einer Kombination von Wärmepumpe, Elektrokessel und Hackschnitzelkessel gespeist wird,“ erklärt Elke Hanel, Mitglied der Geschäftsleitung von MaxSolar.

MaxSolar hat 1,5 Megawatt des Solarparks für die solare Wärmeversorgung vorgesehen. Das Konzept sieht vor, die Wärme mittels 200-Kilowatt-Wärmepumpe und eines 400-Kilowatt-Elektrokessels zu erzeugen. Ein 75.000 Liter großer Warmwasserpuffer deckt die Zeiten ab, an denen die Sonne nicht scheint, also kein Solarstrom für die Wärmeversorgung erzeugt wird. Als Redundanz dient im Winter ein Holzhackschnitzelkessel mit 200 Kilowatt, der für maximal 1.600 Stunden die Spitzenlast und sonnenarme Winterzeiten abdeckt.

Neben einer 60-prozentigen solaren Abdeckung der Wärmeversorgung geht es den Projektbeteiligten auch um Bezahlbarkeit. Den Wärmepreis hat Maxsolar bereits kalkuliert: Der Grundpreis für die Endverbraucher wird anfänglich bei 750 Euro brutto im Jahr liegen und der Arbeitspreis für die Wärme bei lediglich 7,99 Cent pro Kilowattstunde.

,,Diese Preise werden langfristig stabil gehalten werden können, da die Strombezugskosten aus Photovoltaik planbar sind. Ein durchschnittlicher Haushalt erreicht somit stabile Heizkosten von unter 200 Euro brutto pro Monat", so Elke Hanel.

Das Konzept dient als Blaupause für andere Kommunen besonders im ländlichen Raum und ist speziell für Orte mit weniger als 10.000 Einwohner ohne eigenes Gasnetz und Infrastruktur ein zukunftsweisendes Modell.

Bürgermeister Hubert Endres zeigte sich äußerst zufrieden von der reibungslosen Zusammenarbeit und dankte in seiner Rede dem Gemeinderat, der das Projekt geschlossen von Beginn unterstützte.

Die Fertigstellung des Fernwärmeprojekts wird gemäß Planung noch in diesem Jahr erfolgen, versichert Projektleiter Maximilian Huber.

Das Bild zeigt bei symbolischen Spatenstich auf der Baustelle von links: Thomas Schmitt (Gemeinderatsmitglied), Pascal Lang (Vorstandsvorstizender EGIS eG), Elke Hanel (Mitglied Geschäftsführung MaxSolar GmbH), Hubert Endres (Bürgermeister Gemeinde Bundorf) und Maximilian Huber (Projektleiter MaxSolar GmbH)

 

Faktenblock Fernwärmenetz:

  • Länge 1,6 km, geplante Anschließerzahl 27, möglich 40
  • Anschluss aller kommunalen Liegenschaften: Rathaus, Dorfgemeinschaftshaus, Feuerwehr, Kindergarten
  • Gesamtwärmebedarf 884.000 kWh per annum (zzgl. Wärmeverluste ca. 18%)
  • Fertigstellung des Fernwärmenetzes bis Oktober / November 2023